Egge

Egge
Eg|ge ['ɛgə], die; -, -n:
landwirtschaftliches Gerät mit mehreren Reihen von Zinken, das besonders der Lockerung des Bodens dient:
den Boden mit der Egge bearbeiten.

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Ẹg|ge1 〈f. 19〉 = Salkante [nddt. Form von Ecke]
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Ẹg|ge2 〈f. 19; Landw.〉 kammartiges Gerät zum Lockern, Zerkrümeln u. Einebnen des Ackerbodens [<ahd. egida <germ. *agido <idg. *oketa „die mit Spitzen Besetzte“, verwandt mit Eck(e), Ahorn, Axt, Ähre]

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1Ẹg|ge , die; -, -n [rückgeb. aus eggen]:
landwirtschaftliches Gerät mit mehreren Reihen von Zinken, das zur oberflächlichen Lockerung u. Krümelung des Bodens u. zur Unkrautbekämpfung dient.
2Ẹg|ge , die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. egge, eigtl. = Ecke]:
Webkante.

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I
Egge,
 
Gerät zum Einebnen und Feinzerkrümeln der Ackeroberfläche, auch zum Ausreißen von flach wurzelndem Unkraut und Grasnarben, zum Vermengen von vorher gestreutem Dünger oder Saatgut mit dem Boden und zum Abrechen von Pflanzenresten. Eggen bestehen aus einem großflächigen Rahmen mit fest stehenden, gegeneinander versetzten Zinken (Zinkenegge) oder mit um eine horizontale Achse drehbaren Zinkensternen (Walzenegge) oder Scheiben (Scheibenegge). In den letzten Jahren haben die als Anbaugeräte konstruierten zapfwellengetriebenen Eggen die klassischen Bauarten teilweise ersetzt. Bei der verbreiteten Kreiselegge rotieren mehrere quer zur Fahrtrichtung in einer Reihe angeordnete Zinkenkreisel (∅ um 250 mm) um vertikale Achsen (Drehzahl etwa 150-400 U/min, zum Teil stufenweise einstellbar). Die Rotoregge arbeitet mit einem einzigen »Zinkenrotor« (Gesamtkonzept ähnlich dem der Bodenfräse). Bei der Rüttelegge (auch Pendelegge) werden zwei quer zur Fahrtrichtung parallel angeordnete Zinkenbalken (Abstand z. B. 20 cm) gegenläufig schwingend bewegt.
 
II
Ẹgge,
 
Ẹggegebirge, Teil des westlichen Weserberglands, Nordrhein-Westfalen, bewaldetes, 50 km langes Schichtkammgebirge (Sandsteine aus der Kreidezeit) als südliche Fortsetzung des Teutoburger Waldes mit starkem Ost- und flachem Westabfall; im Velmerstot 468 m über dem Meeresspiegel.
 
III
Ẹgge,
 
Peter Andreas, norwegischer Schriftsteller, * Trondheim 1. 4. 1869, ✝ Oslo 15. 7. 1959; schilderte in seinen von J. P. Jacobsen beeinflussten Erzählungen und Romanen (besonders »Almue«, 1891) seine Heimat und ihre Menschen im harten Daseinskampf. Seine Dramen zeichnen sich durch witzige Dialoge aus; schrieb eine literatur- und kulturhistorisch wichtige Autobiographie (»Minner«, 4 Bände, 1948-55).
 
Weitere Werke: Romane: Gammelholm (1899); Hjærtet (1907; deutsch Das Herz); Inde i fjordene (1920); Jægtvig og hans gud (1923); Hansine Solstad (1925; deutsch); Drømmen (1927; deutsch Bernt Lein); Gjesten (1931; deutsch Gäste); Mennesket Ada Graner (1945; deutsch Der Mensch Ada Graner).
 
Dramen: Idyllen (1910; deutsch Das Idyll); Felen (1912; deutsch Die Geige); Narren (1917; deutsch Der Narr).
 
Ausgabe: Romaner og fortellinger, 6 Bände (1949).

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1Ẹg|ge, die; -, -n [rückgeb. aus ↑eggen]: landwirtschaftliches Gerät mit mehreren Reihen von Zinken, das zur oberflächlichen Lockerung u. Krümelung des Bodens u. zur Unkrautbekämpfung dient.
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2Ẹg|ge, die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. egge, eigtl. = Ecke]: Webkante.

Universal-Lexikon. 2012.

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